Zeittafel Eschhofens
Beim Bau des ICE-Bahnhofes werden 2001 Entdeckungen gemacht,
die sichtbare Hinweise auf Menschensiedlungen in der älteren
Jungsteinzeit geben. Pfostenlöcher und Holzkohlereste weisen
darauf hin, dass hier einmal Langhäuser gestanden haben.
Ein weiteres älteres Zeugnis menschlicher Ansiedlung reicht in die Jüngere Steinzeit (Neolithikum) zurück und stammt von den
Bandkeramikern. Es sind Scherbenreste, die beim Bau der Autobahnbrücke in der Eschhöfer Gemarkung oberhalb des Hammerberges freigelegt werden.
Aus der bronzezeitlichen Kultur der Hügelgräberleute stammen zwei Grabhügel im Eschhöfer Wald südlich der Autobahn.
Bei Grabungsarbeiten 2012 für die neue Autobahnbrücke Fund zweier temporärer frührömischer Militärlager auf Eschhöfer Gemarkung; Sie stammen aus der Zeit von Gaius Julius Cäsar; Sie dürften in Zusammenhang mit Caesars in „De bello Gallico“
beschriebenen Rheinüberquerungen 55 v. Chr. und 53 v. Chr.
stehen.
Die fränkische Heerstraße und später zwei bedeutende
Handelsstraßen (Frankfurt-Köln und Mainz/Wiesbaden-Köln)
führen zu einer Lahnfurt südlich der Emsbachmündung bei
Mühlen, in deren Nähe sich Menschen ansiedeln.
Die Pfarrei Dietkirchen umfasst 24 Dörfer (darunter vermutlich auch Eschhofen, Mühlen und Mailstadt).
(Gemarkung Eschhofen)
Erste Erwähnung einer Fähre über die Lahn, damit die Gläubigen
der südlich der Lahn gelegenen Dörfer (vermutlich auch Eschhofen
und Mühlen) die Kirche in Dietkirchen besuchen können.
Erstmalige urkundliche Erwähnung von Eschhofen und
zusammen mit den erstmals erwähnten Mühlen und Mailstadt
(26.03.1292), das in der Feldmark von Eschhofen lag, westlich des Verbindungsweges Mühlen-Eschhofen; die Siedlungen gehören
zur Grafschaft Diez.
Vom Dietkirchener Stift wird in Rübsangen eine Seelsorgestelle
für die Filialen Eschhofen, Mühlen, Lindenholzhausen und Ennerich
eingerichtet und mit einem Stiftsvikar besetzt.
Die Siedlung Blumenrod (Blumenrodde) in der Gemarkung
Eschhofen wird erstmals genannt.
Bau der St. Antoniuskapelle in der Kirchgasse (heute
Wiesenstraße), die am 31.05.1491 erstmals urkundlich erwähnt
wird.
Die Bewohner von Mailstadt geben wegen der
häufigen Hochwasser der Lahn ihr Dorf auf und ziehen nach
Eschhofen; die Bewohner des ebenfalls in der Gemarkung
Eschhofen liegenden Eppenau verlassen ihre Höfe und ziehen nach
Limburg.
Die Grafschaft Diez wird geteilt, das Kirchspiel Lindenholzhausen,
zu dem Eschhofen und Mühlen gehören, kommt in den Besitz des
Kürfürsten von Trier und wird dem Amt Limburg zugeordnet.
Die Filialen Eschhofen, Mühlen und Lindenholzhausen werden
wieder unmittelbar vom Stift in Dietkirchen seelsorglich betreut.
Infolge des 30jährigen Krieges ist Mühlen lange Jahre unbewohnt.
Bau eines Gemeinschaftshauses (Langgasse 7), genutzt als erste
Schule in Eschhofen, Backhaus und Amtssitz des Bürgermeisters.
Johann Wolfgang von Goethe passiert Eschhofen, als er mit
Freunden von Wetzlar nach Lahnstein wandert und rastet „Unter
den Linden“.
Großbrand, bei dem sämtliche landwirtschaftlichen Gebäude und
Wohnungen der Obergasse und von der Langgasse alle Anwesen
auf der östlichen Straßenseite bis zum „Ruhloch“ vernichtet
werden.
Eschhofen und Mühlen kommen zum Fürstentum Nassau-Weilburg, da Kurtrier Teile seines Besitzes als Entschädigung für an
Frankreich verlorene linksrheinische Besitzungen abtreten muss.
In Eschhofen sind batavische (niederländische) Hilfstruppen
Napoleons einquartiert; da der Fürst von Nassau-Weilburg sich
weigert, sich dem Rheinbund und damit Napoleon anzuschließen,
wird sein Fürstentum dem Herzogtum Nassau zugeschlagen.
Eschhofen und Mühlen werden somit Teil des Herzogtums Nassau.
Generalfeldmarschall Blücher zieht mit seinem Heer und
verbündeten russischen Truppen durch das Herzogtum Nassau.
Kosaken werden in Eschhofen und Mühlen einquartiert.
Bau der Eisenbahnstrecke Gießen-Limburg-Koblenz durch
Eschhofen und Bau eines Bahnhofgebäudes auf der Südseite
(Eröffnung am 10.01.1863) und Einweihung der Lahntalstrecke
(14.10.1862).
Das Herzogtum Nassau wird aufgelöst, da der Herzog im
preußisch-österreichischen Krieg auf der verlierenden
österreichischen Seite steht. Unsere Heimat wird als
Regierungsbezirk Wiesbaden in die preußische Provinz Hessen-
Nassau eingegliedert. Eschhofen gehört zunächst als Teil des Amtes
Limburg zum Unterlahnkreis mit Diez als Verwaltungssitz.
Gründung des Kriegervereins Eschhofen-Mühlen als Folge des
deutsch-französischen Krieges, ältester Verein der Gemeinde.
Bau der Eisenbahnstrecke Frankfurt-Limburg durch Eschhofen
(Inbetriebnahme der Teilstrecke Eschhofen-Niederselters am
01.02.1875).
Bau eines neuen größeren Bahnhofs in Klinkerbauweise auf der
Nordseite der Gleise, ebenfalls in der Gemarkung von Mühlen;
Erweiterung des Bahnhofs in mehreren Abschnitten bis 1907.
Eschhofen und Mühlen werden Teil des neugebildeten Kreises
Limburg.
(Erweiterungen 1959/60, 1990, 1994 und 1997)
Das Luftschiff „ZII“ muss am 24.04.1910 bei Blumenrod notlanden.
Am Tag darauf reißt sich das Luftschiff aus der Verankerung und
treibt führerlos in Richtung Weilburg, wo es am Webersberg
zerschellt.
Im Rahmen der Rheinlandbesetzung werden auch Eschhofen und
Mühlen von französischen Truppen (meist Marokkaner) besetzt
Eröffnung des ersten Kindergartens in der alten Turnhalle, der 1948
von der Pfarrei übernommen wird, 1960 Neubau neben der
Kirche in der Mainzer Str. (danach mehrfache Erweiterungen).
Bau der Autobahnbrücke über die Lahn; Südseite liegt in der
Gemarkung Eschhofen
Sprengung der Autobahnbrücke in der Nacht zum 27.03.1945,
durch den Rückstau der Lahn zehnwöchiges verheerendes
Hochwasser in Mühlen
Die preußische Provinz Hessen-Nassau geht nach dem Ende des 2.
Weltkrieges in dem neugeschaffenen Bundesland Hessen auf. Die
Eschhöfer werden nunmehr Hessen
Bau und Einweihung (15.12.1949) einer Autobahn-Behelfsbrücke
(Stahlkonstruktion) über die Lahn
Bau und Einweihung (02.09.1956) einer vereinseigenen Turnhalle
des TV Eschhofen, die 1966 erweitert wird
Bau einer neuen Autobahnbrücke über die Lahn, die 1984 und
2001 instandgesetzt wird
Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses, letztes Bauwerk der
selbstständigen Gemeinde Eschhofen, Einweihung am 08.06.1974,
Anbau erfolgt 2000
Eschhofen verliert seine Selbstständigkeit und wird am 01.07.1974
nach Limburg/Lahn eingemeindet
Bau und Freigabe (04.06.1987) der Pendlerparkplätze am Bahnhof
(1994 noch einmal erweitert) sowie Bau der
Fußgängerunterführung (Freigabe 27.05.1988) am Bahnhof
Bau der ICE-Strecke Köln-Frankfurt im heimischen Bereich mit Brücke über die Lahn und Bau und Einweihung des ICE-Bahnhofs
Limburg-Süd (01.08.2002) in der Eschhöfer Gemarkung;
bundesweit einziger Bahnhof, an dem nur ICE-Züge halten
Modernisierung des Sportzentrums (Außensportanlage) mit einer
Tartanbahn/Tartansegmenten und Umbau des Hartplatzes in einen
Kunstrasenplatz
Eschhofen hat erstmals in seiner Geschichte über 3.000 Einwohner
(Stand 01.01.2024: 3.102).