Exponate
Exponat des Monats November 2024
Pfeifen des Rauchclubs "Gemütlichkeit"
Ca. um 1890 wurde in Eschhofen der Rauchclub „Gemütlichkeit“ gegründet. Als Vorsitzender fungierte Josef Jung, Mitglieder waren (sollen gewesen sein) u.a. Johann Fluck, Bürgermeister Jakob Bellinger, ? Weihrauch, ? Roos, Jakob Kaiser, Josef Schmitt, Josef Bellinger, Georg Bellinger, Johann Diefenbach, Josef Gärth, Hannes Kaiser, Fritz Ludwig, Peter Königstein und Johann Heidecker.
Einige Pfeifen, die mutmaßlich über 100 Jahre alt sind, wurden dem „Arbeitskreis Heimatpflege Eschhofen e.V.“ nun übergeben.
Wer hat noch weitere Informationen zum Rauchclub „Gemütlichkeit“? Wo trafen sich die Mitglieder? Wie lange existierte der Rauchclub? Welche Geschichten/Anekdoten gibt es zu diesem Club?
Exponat des Monats Oktober 2024
125 Jahre alte Postkarte
Sie zeigt die St. Antonius-Kirche, die am 09.08.1891 geweiht wurde, ferner den 1880 auf der Nordseite der Gleise in der Gemarkung Mühlen in Klinkerbauweise errichteten neuen Bahnhof (der erste wurde 1863 auf der Südseite der Gleise gebaut) sowie die 1898 eröffnete Restauration Pötz. Diese bestand schon seit ca. 1850 unter der Anschrift „Mühlen 24“ (damals gab es noch keine Straßenbezeichnungen, heute Bahnhofstr. 7) und wurde nach dem Neubau in die Nähe des Bahnhofes verlegt. Links unten ist noch eine Ansicht von Mühlen mit der St. Lubentius-Kirche von Dietkirchen im Hintergrund abgebildet.
Wer ähnliche oder vergleichbare Ansichtskarten von Eschhofen und Mühlen besitzt, kann diese gerne dem „Arbeitskreis Heimatpflege Eschhofen e.V.“ zur Verfügung stellen; sie werden digitalisiert und wieder zurückgegeben.
Exponat des Monats September 2024
Zeitungsartikel „Der Bau der Autobahn beginnt“ vom 22.04.1937
Dieser Artikel steht am Beginn der Ausstellung, die am 14./15.09.2024 im Eschhöfer Bürgerhaus zu sehen ist. Die „Eschhöfer“-Autobahnbrücke auf der A3 über das Lahntal ist das Hauptthema der diesjährigen Heimatausstellung; der südliche Teil der Brücke steht auf Eschhöfer Gemarkung. Gezeigt werden über 300 Fotos von allen vier Brücken von 1937 bis heute, ebenso Berichte über besondere Ereignisse und Zeitungsartikel.
Vorgestellt werden zudem erste Beispiele der Sammlung „Nicht mehr existierende Geschäfte, Handwerksbetriebe, Firmen, Dienstleistungsgeschäfte pp. in Eschhofen“, die ständig erweitert werden soll.
Die Eröffnung der Ausstellung ist am Sa., den 14.09.24 um 15.00 Uhr mit einer kleinen Einleitung zu den Themen. Die Ausstellung kann an diesem Tag bis 18.00 Uhr besucht werden.
Am So., den 15.09.24 ist die Ausstellung von 14.00 bis 18.00 h geöffnet.
An beiden Tagen ist auch für das leibliche Wohl gesorgt (Kaffee und Kuchen, alkoholfreie und alkoholische Getränke sowie als besondere Attraktion der „Eschhiwer Schäss“). Der Eintritt ist frei.
Der Vorstand des „Arbeitskreis Heimatpflege Eschhofen e.V.“ freut sich, viele Einwohner aus Eschhofen und Interessierte aus den umliegenden Orten im Bürgerhaus Eschhofen begrüßen zu können.
Exponat des Monats August 2024
Jahrgang 1955 – 50 Jahre Kirmesburschen 1974 – 2024
Die Kirmesburschen des Jahrganges 1955 feiern in diesem Jahr ihr 50jähriges Jubiläum. Vor fünf Jahrzehnten mit „stolzen 18 Mann“ angetreten, wie es im Kirmeslied „Mein Vater war ein Kirmesbursch“ noch heute gesungen wird, sind beim Jubiläum noch acht Kirmesburschen dabei. Zwei sind leider verstorben, einige wohnen weiter weit und haben nur noch wenig Bezug zum Heimatdorf, weitere wohnen zwar im Dorf oder einem der Nachbarorte, sind aber gesundheitlich eingeschränkt oder haben kein Interesse an der seit 50 Jahre gepflegten Gemeinschaft der Kirmesburschen. Somit begehen noch sieben „Ehemalige“ und ein „Zugereister aus dem Sauerland“, der aber schon seit drei Jahrzehnten in Eschhofen wohnt und sich seitdem den Kibu 1974 mit Begeisterung angeschlossen hat, die Jubiläumskirmes.
Die Kirmes 1974 kurz nach der hessischen Gebietsreform und dem Zusammenschluss von Eschhofen mit Limburg am 01.07.1974 war damals schon eine besondere. Da dem Bürgermeister an Kirmes traditionell immer ein eigener Baum gestellt wird, musste der Baum zu Josef Kohlmaier nach Limburg gebracht werden. Der Baum wurde an den „Eschhöfer Hafen“ am „Luheck“ getragen, dann mit einem Boot bis zum Campingplatz in Limburg transportiert, dort ausgeladen und weiter zum Wohnhaus von BM Kohlmaier getragen, der die Kirmesburschen des neuen Stadtteils gerne und herzlich empfing.
Zur Kirmes 1974 wurde auch das Pfarrzentrum eingeweiht, der Jahrgang 1955 war somit dort ebenfalls der erste, der nach der Nachmittagsandacht, ja die gab es damals noch (anstatt des heutigen Umzuges), Pfarrer Dieter Klug eine Aufwartung machte und den „Weinkeller bis zum letzten Tropfen testete“.
Ebenfalls neu war 1974 der große Saal beim „Zepan“. Der Saalbau war noch nicht gänzlich fertig, er befand sich noch im Rohbau; dies beeinträchtigte die Feierlichkeiten aber nicht im Geringsten.
Diese und viele andere Erinnerungen werden jedes Jahr beim Feiern der Kirmes wieder präsent. Die Kirmesburschen 1974 behaupten zudem seit jeher von sich, auch die besten Sänger zu sein und an jeder Kirmes mit den Liedern zu überzeugen. Als Beweis haben sie sich anlässlich des 50jährigen Jubiläums etwas Besonderes einfallen lassen. Aber dazu berichten die Kirmesburschen 1974 selbst mehr.
Exponat des Monats Juli 2024
50 Jahre Eingemeindung (Zusammenschluss) Eschhofens nach (mit) Limburg
1971 wurden drei Orte bereits freiwillig nach Limburg eingemeindet, die Gemeindevertretung Eschhofens lehnte dies ab. Aufgrund eines Landesgesetzes über die Gemeindereform ließ sich dies 1974 jedoch nicht mehr verhindern. Die Eingemeindung Eschhofens nach Limburg wurde im Mitteilungsblatt Nr. 4/1974 vom 27.06.1974 bekanntgemacht.
Durch das Hessische Neugliederungsgesetz vom 06.02.1974 wird die Gemeinde Eschhofen am 01. Juli 1974 mit der Stadt Limburg zusammengeschlossen. Mit Ablauf des Monats Juni 1974 fällt der Standesamtsbezirk Eschhofen weg…. Der neue Standesamtsbezirk ist Limburg/Lahn. Er besteht ab 01. Juli 1974 aus der Kernstadt Limburg und den Stadtteilen Ahlbach, Dietkirchen, Eschhofen, Lindenholzhausen, Offheim, Staffel und Linter….
Heinz Roth, der letzte Bürgermeister Eschhofens, sagte: „Wenn auch im kommunalen Bereich am 30.06.1974 das selbständige Handeln der Gemeinde wegfällt, wird das gemeinschaftliche Leben in allen anderen Bereichen, insbesondere im Vereins- und Gesellschaftsleben entsprechend den guten Traditionen unserer Gemeinde, fortgeführt werden.“
Dass zumindest keine ungeteilte Freude über die Eingemeindung und den Verlust der Selbständigkeit herrschte, beweist u.a. das 1974 entstandene Lied:
„Jetzt sän mer no Limbursch kumme,
dick un dünn, orm un raasch,
trotzdem halle mer zesumme,
sonst wär doat en gruuß Blamasch.
Mer wänn niemols richtige Säcker,
denn mer bleiwe ganz gewäss
trotz all dene Braddelhecker,
immer noch Eschhiwer Schäss!!!“
Das Foto vom Ortseingangsschild vom 01.07.1974 war in der NLZ (Nassuische Landeszeitung), heute NNP, abgebildet und mit folgendem Text untertitelt:
„Die Gebietsreform hat ihre traurigen und heiteren Seiten. Das rief in Eschhofen Schelme auf den Plan, die sich den Anschluss an Limburg etwas kosten ließen. An das mit Tannengrün eingerahmte Ortsschild befestigten sie in Pappe ,Es lebe Eschhofen´ und zwei Schärpen mit dem ,letzten Gruß´ und ,In treuem Gedenken´“.
P.S. => Die Namen der Schelme sind bekannt, werden aber nicht verraten.
Wir sind nun seit 50 Jahren auch Limburger, aber sind auch immer Eschhöfer und Mühlener geblieben, denn: „Eschhowe, Eschhowe, mei Dorf an der Lahn, hej is unser Heimat, hej sein mer deham!“
Exponat des Monats Mai 2024
Alte Schule
Beschluss der Gemeindevertretung von vor 150 Jahren (04.01.1874)
„Nach vorheriger öffentlicher Bekanntmachung wurde heute das Heizen des Schulofens und das Aufwaschen des 2. Schulsaales öffentlich veraccordiert und zwar unter folgenden Bedingungen für pro 1874:
- Der Ofen muß jeden Tag morgens und mittags, wenn es notwendig ist, warm gemacht werden.
- Das Schulzimmer muß jeden Monat einmal aufgewaschen werden und zwar am letzten Samstag, mittags nach der Schule, dann müssen auch die Fenster jedes Mal gereinigt werden.
Nach Vorlesung dieser Bedingungen wurde ausgeboten und es erhielt den Zuschlag für 1874 zu 13 Thaler, 15 Silbergroschen Peter Muth Wwe. (Kath. Muth).
Die Schule befand sich damals an der jetzigen Anschrift Langgasse 7, heute u.a. seit über 30 Jahren „Sitz“ des Arbeitskreises Heimatpflege Eschhofen e.V.
Das genaue Baujahr des alten Schulgebäudes konnte bisher nicht ermittelt werden. Aufgrund von Urkunden wurde in dem Gebäude aber schon von über 300 Jahren zeitweise Unterricht erteilt. Ein Bauplan aus dem Jahre 1777 zeigt im Obergeschoss eine große Schulstube sowie eine Lehrerwohnung mit Wohnstube, Küche und Kammer. Im Erdgeschoss befanden sich eine Backstube und ein Backofen sowie Nebenräume und ein kleiner Stall.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand Raumnot in der Schule, die daher in den Jahren 1819/20 erweitert wurde. Erst nach dem Bau der neuen Schule 1908 konnte die Gemeindeverwaltung in dieses Gebäude einziehen. Aus dem Rathaus wurde dann 1974 nach der Eingemeindung nach Limburg die Nutzung als Verwaltungsstelle bis Anfang der 1990er Jahre.
Exponat des Monats April 2024
Eingemeindung von Mühlen nach Eschhofen am 01.04.1938
Vor 86 Jahren, genau am 01.04.1938, schlossen sich die beiden bis dahin eigenständigen Orte Eschhofen und Mühlen zur neuen Gemeinde Eschhofen zusammen.
Ziel dieser Maßnahme war, die Verwaltung effizienter und kostengünstiger zu machen. Am 06.08.1937 hatte das Thema „Zusammenlegung der Gemeinden Eschhofen und Mühlen“ auf der Tagesordnung beider Gemeinderäte gestanden.
Diese waren seit 1933 keine demokratisch gewählten Vertreter der jeweiligen Bevölkerung, sondern vom Bürgermeister ernannte Männer, die das Vertrauen der herrschenden NSDAP hatten. Da in den Gemeinden bereits im Jahr der sog. „Machtergreifung“ das „Führerprinzip“ eingeführt worden war, bestand die Aufgabe der Gemeinderäte nur noch in der Beratung des Bürgermeisters.
Das Protokollbuch der Gemeinderäte in Mühlen vermerkt hierzu: „Nach den ausführlichen Darlegungen des Herrn Landrates und des Herrn Kreisleiters als Beauftragten der NSDAP…. sind die anwesenden Beigeordneten und Gemeinderäte mit dem Zusammenschluss…. aus Gründen einer einheitlichen und sparsamen Verwaltung und aus solchen des öffentlichen Wohles einverstanden“.
Im Protokollbuch von Eschhofen steht: „1. Zusammenschluss der Gemeinden Eschhofen und Mühlen. Dieser Punkt wurde unter dem Vorsitz des Herrn Landrates behandelt. Die Stellungnahme ergab, dass keine Bedenken bestehen.“
Beide Verzeichnisse enthalten nur Ergebnisprotokolle, aus denen nicht hervorgeht, ob in den Sitzungen Argumente für oder gegen die Vereinigung vorgebracht wurden. (Angaben des Stadtarchiv Limburg).
Auch heute gibt es noch einen „kleinen Unterschied“ zwischen den beiden Ortsteilen. Noch heute gibt es Mühlener, die sagen „Mille steht“. Das soll so viel heißen wie „Wir lassen uns nicht unterkriegen“.
Exponat des Monats März 2024
Nicht mehr existierende Geschäfte, Handwerksbetriebe, Firmen, Dienstleistungsgeschäfte pp. in Eschhofen und Mühlen
Exponat des Monats Februar 2024
Autobahnbrücke über die Lahn
Exponat des Monats Januar 2024
Revolver- und Messerschlacht am 30.11/01.12.1911
Exponat des Monats Dezember 2023
Weihnachtsgrußkarte
In diesem Monat wird passend zu den bevorstehenden Weihnachtsfeiertagen eine Grußkarte „Frohe Festtage aus Eschhofen“ veröffentlicht, die vermutlich in den 1960er Jahren vom Geschäft für „Lebensmittel, Drogen, Textilien und Gemischtwaren“ von Anton Demmer in der Mainzer Str. 2 vertrieben wurde.
Wer ähnliche oder vergleichbare Grußkarten (Weihnachts-, Oster- oder Ansichtskarten pp.) von Eschhofen und Mühlen besitzt, kann diese gerne dem „Arbeitskreis Heimatpflege Eschhofen e.V.“ zur Verfügung stellen; sie werden digitalisiert und wieder zurückgegeben.
Exponat des Monats November 2023
Klassenfoto der einklassigen Volksschule Mühlen aus dem Jahre 1925
Exponat des Monats Oktober 2023
Antike Küchenwaage
Exponat des Monats September 2023
Einweihung der St. Antonius-Kirche am 9. August 1891
Exponat des Monats August 2023
Foto der Kirmesburschen und -mädchen aus dem Jahre 1927
In diesem Monat zeigen wir stellvertretend für alle Jahrgänge das älteste uns vorliegende Foto eines Kirmesjahrganges. Abgebildet sind die Kirmesburschen und -mädchen aus dem Jahre 1927. Bei den Kirmesburschen müsste es sich um den Jahrgang 1906/1907 handeln. Oben rechts sind Maria Borbonus und Peter Kaiser zu sehen. Von den weiteren Burschen und Mädchen fehlen bisher die Namen.
Wer seine Eltern (Vater und/oder Mutter) oder Großeltern (Opa und/oder Oma) auf dem Foto identifizieren kann, meldet sich bitte bei Gerd Stillger, damit ein Nachtrag erfolgen kann. Ebenso gerne werden weitere Fotos entgegengenommen, die die Jahrgänge von vor der Kirmes 1940 darstellen.
Der „Arbeitskreis Heimatpflege Eschhofen e.V.“ wünscht allen eine schöne Kirmes mit vielen Begegnungen und dem Austausch von Erinnerungen aus vergangenen Kirmestagen.
Exponat des Monats September 2023
Einweihung der St. Antonius-Kirche am 9. August 1891
Exponat des Monats Juli 2023
Postkarte der Gastwirtschaft „Zur deutschen Einigkeit“
Von ca. Ende des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden von den in Eschhofen und Mühlen ansässigen Geschäften und Gastwirtschaften eigene Ansichtskarten gedruckt und vertreiben.
Es waren meist vier oder fünf Motive abgebildet, wahlweise die St. Antonius Kirche, die Anna Kapelle, die Schule, der Bahnhof, ein Straßenmotiv sowie das jeweilige Geschäft oder die Gastwirtschaft.
Das Gasthaus „Zur deutschen Einigkeit“ existierte von 1867 bis 1939 in der Limburger Straße. Vor dem Wohnhaus mit integrierter Gaststätte wurden ca. 1874 zwei rote Kastanien gepflanzt, nach 1905 kam noch eine weiße dazu. Daher stammt auch der Name „Kastanjewert“.
Wer weitere historische Ansichtskarten von Eschhofen und Mühlen mit Motiven von Geschäften oder Gastwirtschaften besitzt, kann diese gerne dem „Arbeitskreis Heimatpflege“ zur Verfügung stellen, wir reproduzieren die Karten auch und geben die Originale zurück.
Exponat des Monats Juni 2023
Triumph Mangel (vermtl. um 1850)
Eine Mangel, auch als Wäschemangel bezeichnet, ist ein Gerät aus der Wäschereitechnik und wird zum Trocknen und Glätten von Stoffen und Wäsche verwendet. Mit Hilfe einer Mangel kann ein Werkstoff auch gestreckt werden.
Die Mangel ist aus Gusseisen und enthält zwei Holzrollen.
In eigener Sache:
Der „Arbeitskreis Heimatpflege Eschhofen e.V.“ sammelt u.a. auch historische Gegenstände aus dem Haushalt. Wer solche Gegenstände besitzt und sie gerne erhalten und der Allgemeinheit präsentierte möchte, kann sie dem „Arbeitskreis Heimatpflege Eschhofen e.V.“ zur Verfügung stellen.
Exponat des Monats Mai 2023
Fahne des „Gesangverein Mühlen“ von 1885
Wen wundert es, wenn sich die Mühlener Burschen schon vor mehr als hundert Jahren (Anm.: Inzwischen mehr als 150 Jahren) am alten Kreuz inmitten des Dorfes trafen und ihre Lieder sangen? Dankbare Zuhörer hatten sie immer. Diese Sitte hielt sich bis in die zwanziger Jahre (Anm.: 1920er). Aus diesem Singen reifte der Wunsch nach einem festen Zusammenhalt. Und so wurde schon 1885 der „Gesangverein Mühlen“ gegründet. Sein erster Chorleiter war der Lehrer A. Meurer, geb. in Girod/Ww.. Lange in Erinnerung blieb aber ein späterer Dirigent, Lehrer Göbel aus Lindenholzhausen, der ein „sehr strenges Regiment“ geführt haben soll.
Wenn die Mühlener Sänger an Zahl auch immer klein blieben, so errangen sie doch wegen ihrer guten Stimmen beachtliche Erfolge auf vielen Wettstreiten. Die Fahne dieses ältesten Gesangvereins unserer Gemeinde Eschhofen-Mühlen ist auch noch erhalten (Anm.: Sie befindet sich in der „Alten Schule“). „Gesangverein Mühlen 1885“ lautet ihre Aufschrift. Erwähnenswert ist noch, daß einige Mühlener Sänger zu den Gründern des Eschhöfer Männer-Gesangverein „Fidelio“ (1902) zählten. (Quelle: Festschrift aus Anlass des 75jährigen Vereinsjubiläums des MGV „Fidelio“ Eschhofen 1902 im Jahre 1977).
1926 hatte der Gesangverein Mühlen 39 aktiv gemeldete Sänger und 70 Mitglieder, 1932 waren es nur noch 18 Sänger, 1933 wurde der Gesang eingestellt. (Quelle: Arbeitskreis Heimatpflege Eschhofen im Jahre 2004).
Die neu erbaute Kapelle in Mühlen wurde 1866 durch den Geistl. Rat Rau aus Limburg der hl. Anna geweiht. Dieser feierte das erste heilige Messopfer, wobei der Mühlener Sängerchor ein lateinisches Amt vortrug. (Quelle: 100 Jahre Pfarrei, 50 Jahre Pfarrkirche Eschhofen im Jahre 1940/41). (Anm.: Der Mühlener Sängerchor dürfte eine „lose Vereinigung“ gewesen sein und kein „offizieller Verein“.)