KULTURDENKMAL

Kreuz in Mühlen (Ecke Bahnhofstraße / Mühlener Straße)

Bei dem Gedenk- bzw. Sühnekreuz handelt es sich um ein großes hölzernes Kreuz mit Bedachung und der Inschrift INRI an alter Stelle in der Ortsmitte von Mühlen. Es wurde 1933 renoviert, nachdem es im Winter von einem Schneesturm umgeweht worden war. Am Palmsonntag 1934 wurde es feierlich eingeweiht. Weil die sehr alte Linde, die dort stand, auseinandergebrochen war, wurde eine neue Linde gepflanzt, die heute zu einem stattlichen Baum herangewachsen ist. Im Rahmen der Erneuerung wurde das Wegekreuz 1992 restauriert. 2004 wurde der Korpus gestohlen, der neue dann 2006 stark beschädigt. 2007 wurde ein in Österreich hergestellter holzfarbener Kunstharz-Korpus am Kreuz montiert. 2024 erfolgte eine weitere Restaurierung.

Das sehr alte Dorfkreuz „steht in der Mitte des Dörfchens“, wo sich früher die Kirchwege von Lindenholzhausen und Eschhofen vereinigten. Von dort führte ein gemein-samer Weg zur Lahnfähre unterhalb der St. Lubentiuskirche in Dietkirchen. Seine Errichtung als Gedenkkreuz dürfte in engem Zusammenhang mit dem Hochwasser der Lahn und des Emsbaches stehen, das fast Jahr für Jahr, und in früheren Zeiten häufiger und unheilvoller als in den letzten Jahrzehnten, einen guten Teil von Mühlen überflutete. 

Als Sühnekreuz habe es seinen Sinn, da an die zahlreichen Opfer krimineller Taten gedacht werden solle, die im Mittelalter bei der Überquerung der Lahnfurt Räubern in die Arme fielen.

Quellen:
– Anton Jung: Unser Heimatbuch, 1974
– Anton Jung: 700 Jahre Mühlen, 1992
– Verena Fuchß: Kulturdenkmäler in Hessen – Stadt Limburg, Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2007
– Arbeitskreis Heimatpflege Eschhofen e.V., im Oktober 2025